Stadt und Kreis bereiten Planung für den Ausbau des schnelleren Internets vor
Hier und da zählt Gütersloh noch zur digitalen Provinz. Bürger in Teilen Blankenhagens, Pavenstädts und Avenwedde-Bahnhofs surfen mit Geschwindigkeiten, bei denen sie sich zwischenzeitlich einen Kaffee kochen und sogar trinken können. Kreis und Stadt Gütersloh wollen das ändern.
Den Politikern im Hauptausschuss der Stadt lag gestern Abend ein Antrag einer Bürgerinitiative vor, die fordert, den Breitbandausbau in Gütersloh voranzutreiben. "Demokratie wagen!" möchte das Stadtgebiet flächendeckend mit schnellem Internet von mindestens 50 Megabit pro Sekunde versorgt sehen, und zwar möglichst bald. Vergangene Woche hatte die Bundesregierung in Person von Verkehrsminister Alexander Dobrindt ähnliche Absichten verkündet, mit dem zeitlichen Ziel 2018.
Die Gütersloher Politiker verwiesen den Antrag gestern in den zuständigen Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Immobilienwesen. Dieser Ausschuss tagt übermorgen, hat das Thema aber nicht auf der Agenda - wohl auch deshalb, weil die Stadt zunächst abwarten möchte, zu welchen Aussagen der "Masterplan" für den Kreis Gütersloh kommt. Dieser Plan soll Mitte September vorliegen. Sämtliche 13 Kommunen des Kreises hatten den Auftrag dafür über ihren Zweckverband Infokom (Regio IT) erteilt. Den Zuschlag hatte die Firma Micus erhalten, die in dem Gutachten zweierlei auflisten wird: Den aktuellen Stand der Breitbandversorgung in allen 13 Kommunen sowie jeweils ortsangepasste Pläne für den Ausbau. Die Stadt Gütersloh, namentlich Wirtschaftsförderer Rainer Venhaus, hatte im Juli erklärt, sie blicke mit großer Spannung auf die Veröffentlichung des Masterplanes. Schnelles Internet sei inzwischen eines der Schlüsselkriterien für die Ansiedlung von Wirtschaftsbetrieben und für viele Bürger von ähnlicher Bedeutung für die Grundversorgung wie Strom und Wasser.