Initiative kritisiert das "System Sparkasse"
Neue Westfälische, 09.10.2015. Texte und Fotos aus der Neuen Westfälischen sind urheberrechtlich geschützt. Weiterverwendung nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion. http://www.nw.de
Wir setzen uns ein für Transparenz, Bürgerbeteiligung und Interaktion zwischen den Bürgern, Politik und Verwaltung. Der „Mitmach-Staat“ (Open Government) ist unser Ziel - das ist mehr als das Öffnen von Aktenschränken im Rathaus. Wir fordern Transparenz der Motive und Entscheidungsprozesse in Politik und Verwaltung.Wir wollen einen öffentlichen Dialog. Wir begleiten die Kommunalpolitik wie gewohnt kritisch. Das Recht auf freien Zugang zu öffentlichen Informationen (Informationsfreiheitsgesetz NRW für alle BürgerInnen) ist unsere Grundlage. Wir fragen nach!
Neue Westfälische, 09.10.2015. Texte und Fotos aus der Neuen Westfälischen sind urheberrechtlich geschützt. Weiterverwendung nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion. http://www.nw.de
Die Glocke, Gütersloher Volkszeitung, 19. September 2015
Städtische Finanzen
Trotz soliden Wirtschaftens wenig Raum für Wünsche
Von unserem Redaktionsmitglied GERRIT DINKELS (gl)
Finanziell geht es der Stadt Gütersloh verglichen mit anderen gut. 2011 bis 2014 wurden anstelle der prognostizierten Defizite Überschüsse erwirtschaftet. Damit konnten Schulden abgebaut und die Ausgleichsrücklage gefüllt werden. Das wird aus Sicht der Verwaltung aber nicht so weitergehen.
Kämmerin Christine Lang mahnt die Politik, sich frühzeitig wieder mit dem Thema Konsolidierung und Aufgabenkritik zu beschäftigen. Das geht aus einer Stellungnahme zu einem Antrag hervor, mit dem die Initiative Demokratie wagen eine Nachhaltigkeitssatzung fordert, um die Verschuldung zu bremsen und künftige Generationen nicht mit den Ausgaben von heute zu belasten.
Der neue Bürgermeister ist ab 21. Oktober im Amt. Eine seiner ersten Aufgaben könnte es sein, Klarheit in das Durcheinander bei der Sparkasse zu bringen. Mit seinem Amtsantritt ist er auch Beanstandungsbeamter für den Verwaltungsrat der Sparkasse. Wer gerade noch die Wahlmüdigkeit der Gütersloher beklagt hat, könnte auch hierin einen Zusammenhang sehen: Die offensichtlich nicht endende gerichtliche Auseinandersetzung zwischen der Sparkasse, vertreten durch ihren Verwaltungsrat, gegen Herrn C. Bender. Das Landgericht Bielefeld fällte unlängst ein sogenanntes "Urkundenvorbehaltsurteil", das die Sparkasse verpflichtet, Bender ausstehende Monatsgehälter zu zahlen. Mittlerweile geht es schon um eine Schadenssumme von bis zu 1,5 Millionen Euro. Wird es dabei bleiben? Abgesehen davon, dass hier Berufswege für immer verstellt sind.
Die Sparkasse soll als öffentlich-rechtliches Kreditinstitut von Politikern kontrolliert werden, die auf Grund ihrer Mandatstätigkeit im Rat der Stadt in den Verwaltungsrat der Sparkasse entsendet werden. So lautet die Theorie. In der Praxis kann von Kontrolle aber kaum mehr die Rede sein. Warum nicht?
Die Initiative 'Demokratie wagen!' beglückwünscht Anke Knopp zu ihrem Ergebnis bei der Bürgermeisterwahl. 9,35% und 2901 Stimmen zeigen, dass man auch ohne ein Finanzbudget, ohne Helfershelfer der Parteien und ohne Personality-Show, sondern mit Themen und Argumenten Aufmerksamkeit erregen und Wähler für sich gewinnen kann.
Unser Bürgerantrag zum Breitbandausbau, den wir vor über einem Jahr gestellt hatten, ist immer noch nicht abschließend behandelt worden. Nun wurde die Behandlung erneut verschoben auf das 4. Quartal dieses Jahres, so der städtische Wirtschaftsförderer und Fachbereichsleiter Rainer Venhaus:
Von: "Venhaus, Rainer"
Datum: 3. August 2015 10:02:43 MESZ
An: "Anke Knopp"
Betreff: Antrag Demokratie wagen zum Thema Breitband
Sehr geehrte Frau Dr. Knopp,
mit Ihrer Mail vom 24.6.15 an Frau Wollenberg bitten Sie um Weiterleitung Ihrer Mail an die Bürgermeisterin sowie den Vorsitzenden des Ausschusses für Wirtschaftsförderung und Immobilienwesen, Herrn Müller, und regen die kurzfristige um Befassung des Antrags des „Bündnis Demokratie wagen“ vom 25.8.14 an.
Ich habe bezüglich Ihres Anliegens Kontakt mit Herrn Müller als Vorsitzenden der Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Immobilienwesen sowie Frau Unger aufgenommen, und möchte Ihnen nachfolgende Rückmeldung zum Sachstand und der beabsichtigten Befassung geben:
Update: Kommentar von Anke Knopp
Die Initiative ‚Demokratie wagen!‘ stellt den Antrag nach § 24 GO NRW an den Hauptausschuss c/o Bürgermeisterin Maria Unger, eine „Nachhaltigkeitssatzung“ als Verschuldungsbremse ab dem Haushaltsplan 2016 zu verabschieden. Diese Nachhaltigkeitssatzung würde auch gleichzeitig der Generationengerechtigkeit dienen.
Begründung:
Gütersloh (ch). Die politische Debatte um das Vorgehen von Verwaltung und Rat in Sachen Windpark geht weiter. Die Grünen im Rat erklären, dass sie zwar für Transparenz, Beteiligung und offene Diskussionen sind. Dann schränkt deren Vorsitzende Birgit Niemann-Hollatz aber ein: "Trotzdem gibt es Themen die nichtöffentlich beraten werden müssen, weil Persönlichkeitsrechte oder wirtschaftliche Interessen Dritter betroffen sind." Das habe nichts mit Geheimniskrämerei zu tun. Bei manchen Sachverhalten könnte durch eine Beratung in öffentlicher Sitzung für Dritte oder die Stadt ein Schaden entstehen. Trotz dieser wichtigen Schutzfunktion müsse andererseits stets das Interesse der Öffentlichkeit bedacht werden. Deshalb sei die Messlatte für die Beratung "im Geheimen" eng anzulegen.
Gütersloh. Thema Windpark an der A 2 bei Rheda-Wiedenbrück: Die Aufregung ist so groß wie die Geheimniskrämerei. Zwar ist bei der Staatsanwaltschaft Bielefeld bis gestern noch keine Anzeige wegen Verstoßes gegen die Verschwiegenheitspflicht eingegangen. Richtig Auskunft will aber auch niemand mehr geben.
Rotiert: Sowohl dieses Windrad am Brockweg als auch der Rat der Stadt.
Gütersloh (raho). Die Tagesordnung für die jüngste Ratssitzung bot zwar kaum Zündstoff. Jedoch ging es im nichtöffentlichen Teil plötzlich hoch her. Die Diskussion hatte sich an der Berichterstattung über den geplanten Windpark an der A 2 entzündet. So hatte die Neue Westfälische am Sitzungstag unter der Überschrift "Neuer Windpark verspricht solide Finanzen" aus einer nicht für die Öffentlichkeit bestimmten Vorlage zitiert.
Das gefiel weder den beteiligten Stadtwerken noch den Politikern. Die Aufregung ist inzwischen so groß, dass die Christine Lang von der NW offiziell verlangt, zu erklären, dass die Information nicht aus einem persönlichen Gespräch mit der Redaktion stammen, sondern aus schriftlichen Unterlagen.
Gewerbe, Natur und Freizeitgestaltung: Das Gelände auf dem Areal des Flughafens an der Marienfelder Straße bietet viele Perspektiven und viel Platz. Wie die Gestaltung nach dem Abzug der Briten aussehen könnte, stellte das Dortmunder Planungsbüro Pesch und Partner am Dienstagabend in einem Bürgerforum im Vortragsraum der Stadtwerke Gütersloh vor. Rund 100 Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit, um einen Blick auf die ersten Pläne zu werfen und um ihre Fragen zu stellen.
Reges Interesse, große Resonanz: Neben der Diskussion konnten sich die Teilnehmer an Tischen die Pläne zum Flughafenareal anschauen.
Gütersloh. Drei Tage nach dem bundesweiten und weltweiten Aktionstag der Kritiker des Freihandelsabkommen TTIP, an dem sich auch die Regionalgruppe von ATTAC Gütersloh mit einem Infostand beteiligt hatte, waren die Bürgerinnen und Bürger zu einem Vortrags- und Diskussionsabend in die Gütersloher Weberei eingeladen. Über 70 Interessierte folgten der gemeinsamen Einladung von ATTAC Gütersloh, der Initiative „Demokratie wagen!“, dem MÖWE-Ausschuss des evangelischen Kirchenkreises, der ver.di-Ortsgruppe, der Gemeinschaft für Natur- und Umweltschutz im Kreis Gütersloh sowie der Bürgerinitiative Energiewende. Unter den Zuhörern waren auch Vertreter der örtlichen Ratsparteien, darunter der SPD-Fraktionsvorsitzende Thomas Ostermann.
Mit einem "Breitbandatlas", einer Koordinierungsstelle zur Bündelung aller Aktivitäten und umfassender Bürgerinformation geht die Stadt Gütersloh in die Offensive in der Diskussion um den Breitbandausbau im Stadtgebiet.
Dunkelgrün markiert schnelles Internet: Thorsten Schmidthuis, Stadtbaurat Henning Schulz, Claudia Koch und Bürgermeisterin Maria Unger (v.l.) stellen das Breitband-Portal vor.
Mehrere Zeitungen berichteten über den derzeit in Gütersloh stattfindenden Netzausbau für ein schnelles Internet, das Verlegen der Glasfaserleitungen und den Überbau der Kabelverteiler (KVZ) mit aktiver Technik für das sogenannte Vectoring. Die von dort sternförmig verlaufenden Teilnehmerleitungen verbleiben als Kupferleitung.
Telekom hat in Gütersloh mit dem gezielten Breitbandausbau begonnen Von Ludger Osterkamp Gütersloh. Das schnelle Netz, es nimmt langsam Formen an: Die Deutsche Telekom hat in Gütersloh begonnen, Gräben fürs Breitband buddeln zu lassen. Spätestens in einem Jahr, ab erstem Quartal 2016, sollen nahezu sämtliche Gütersloher Haushalte Zugang zum schnellen Internet haben.
Gütersloh (WB). Das schnelle Internet braucht tiefe Gräben. Die besorgt der Gütersloher Kabel- und Rohrleitungsbauer Horsthemke derzeit an einem halben Dutzend Stellen in der Stadt. Im Auftrag der Deutschen Telekom verlegt die Firma Leerrohre fürs Breitbandkabel.