Weberei: Große Mehrheit will lokale Trägerschaft

Quelle: 
Stadt Gütersloh, Pressemeldung vom 29.05.2013, Susanne Zimmermann, Fachbereich Zentrale Öffentlichkeitsarbeit

In einem sind sich alle Mitglieder des Kulturausschusses einig: Die Weberei, Güterslohs alternatives Kultur- und Bürgerzentrum mit Gastronomie, soll erhalten bleiben. Über die zukünftige Organisation allerdings gibt es unterschiedliche Ansichten.  Die große Mehrheit aus fünf der sechs Fraktionen - CDU, Grüne, BfGT, FDP und UWG - brachte jetzt (28.5.) einen Antrag auf den Weg, dessen Ziel bis zum Jahresende eine lokale Trägerschaft, stärkere Einbindung der Bürger, den Abschluss eines langfristigen Pacht- und Mietvertrags zum Ziel hat, inklusive einer sicheren Arbeitsplatzperspektive für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

Die SPD stimmte dagegen, für sie wäre die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Träger, der Pari Sozial, die Grundlage für weitere Entscheidungen gewesen. Förder- und Mietvertrag der Pari Sozial soll nun nach dem Willen der Mehrheit auslaufen. Die Organisation hatte die Weberei vor gut sechs Jahren nach einer Insolvenz das Zentrum übernommen. Sie selbst hatte Anfang des Jahres die Fördervereinbarung mit der Stadt gekündigt, falls es zu keiner Erhöhung des städtischen Zuschusses um 100 000 € auf insgesamt 263 000 € kommen würde. Begründet hatte sie das mit steigenden Mietneben- und Betriebskosten, mit schwankenden Erlösen aus der Gastronomie und gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohnzahlungen. Mit einer Erhöhung wären die Kürzungen zurückgenommen worden, die im Zuge der Haushaltskonsolidierung im Jahr 2010 umgesetzt wurden. Mit dem Beschluss des Kulturausschusses einen neuen Träger zu finden beginnt nun ein Bewerbungsverfahren, dessen Kriterien die Verwaltung bis zur nächsten Sitzung am 17. Juni vorbereiten soll. Kultur-Beigeordneter Andreas Kimpel will sich dabei an dem Verfahren orientieren, mit dem im vergangenen Jahr die Nachfolge für die Stadthallen-Gastronomie gefunden wurde.

Kommentare

Das eine Große Mehrheit eine lokale Trägerschaft will ist schlichtweg ein Wunschgedanke einiger Herren aus dem Rathaus, die es nicht sein lassen können der Bürgerschaft ihre Wünsche als Gemeinwunsch zu suggerieren.
Einerseits wollen diese Politiker keinen höheren Zuschuß mehr aus der Stadtkasse für die Weberei zahlen, andererseits sollen klamme Pleitevereine oder Einzelpersonen den Betrieb der Weberei übernehmen. Wie das ohne, oder weniger Städtischen Zuschüssen bewältigt werden soll bleibt ein Rätsel. Hier soll lediglich der Versuch unternommen werden, eine bestimmte Person als privaten Träger ins Gespräch zu bringen und das mit allen Mitteln. Allen voran die BFGT die ihre Klientel in Badehosen bedienen wollen. Die ganze Geschichte ist schon seit langer Zeit vorbereitet und die lokalen Kulturpolitiker haben nur auf den richtigen Augenblick gewartet, um die Trägerschaft mit Pari Sozial nicht zu verlängern bzw. den erhöten Zuschuß nicht zu zahlen. Die Hetzkampagne gegen den bestehenden Betreiber wird noch zunehmen, da können wir uns sicher sein. Und zwar aus einer ganz bestimmten Interessengemeinschaft aus Wappelbad, GT Info und BFGT. Zu hoffen bleibt, dass Anreas Kimpel hierbei die Trumpfkarte zieht und die richtige Entscheidung trifft.