Weberei-Bewerber
Matthias Markstedt bleibt lieber im Wapelbad
Gütersloh (raho). Da waren es nur noch drei: Matthias Markstedt hat seine Bewerbung um die Übernahme der Weberei überraschend zurückgezogen. „Der Bademeister bleibt im Wapelbad und geht nicht in die Weberei“, ließ der ehemalige Solarunternehmer am Wochenende die Facebook-Gemeinde wissen. „Es gibt ja so viele gute Ideen, dass sich andere darum kümmern können“, fügte er resigniert und mit leiser Verbitterung hinzu.
Gegenüber der NW nannte Markstedt gestern zwei Hauptgründe für seinen Rückzieher. Zum einen stoße er beim zuständigen Kulturdezernenten auf schroffe Ablehnung. Andreas Kimpel werde alles versuchen, um zu verhindern, dass er, Markstedt, in die Weberei komme. Ähnlich abweisend sei die Haltung des Beigeordneten gegenüber Norbert Morkes. Der Ratsherr und BfGT-Chef hatte ebenfalls ein Konzept zur Übernahme des Bürgerzentrums abgegeben.
Zum anderen wirft Markstedt den Ratsfraktionen „Rumgeeiere“ vor. „Die interessieren sich überhaupt nicht für unsere Ziele und dafür, dass wir uns an dieser Stelle ehrenamtlich für das Gemeinwohl einsetzen sowie Zeit und Geld opfern wollen.“ Markstedt weiter: „Es gibt null Unterstützung.“ Das Ganze sei eine Farce, sagte der 52-Jährige. Markstedts Konzept sah die Gründung einer gemeinnützigen Genossenschaft vor, außerdem mehr Professionalität insbesondere in der Gastronomie, erweiterte Öffnungszeiten und neue Angebote für Schüler und Senioren. Bereits vor drei Jahren wollte der Vorsitzende des Fördervereins Wapelbad auch die Regie in der Weberei vom bisherigen Träger Pari Sozial übernehmen, kam jedoch nicht zu Zug. Als außerordentlich problematisch nannte Markstedt die politisch gewollte Übernahme sämtlicher Weberei-Mitarbeiter im Zuge eines Betriebsübergangs durch den neuen Träger. „Das kann nicht funktionieren“, sagte er. Und wenn er nach zwei Monaten doch irgendwen entlasse, werde er garantiert an den Pranger gestellt. „Sollen sich doch andere hier die Finger verbrennen.“ Auf die Frage, wie sein Bewerbungsgespräch mit der Stadt verlaufen sei, sagte der erfolgreiche Betreiber des Wapelbads: „Es hat noch gar keine Gespräche gegeben.“ Die seien aufgrund der Urlaubszeit auf Mitte des Monats verschoben worden. Der ursprüngliche Zeitplan sah Bewerbungsgespräche für den Zeitraum zwischen dem 29. Juli und dem 2. August vor. Bis zum 9. August wollte die Verwaltung eine Empfehlung abgeben. Das klappt jetzt nicht mehr. Noch im Rennen um die Übernahme der Weberei sind die beiden Gruppen um Matthias Kirchhoff und Norbert Morkes sowie die Brüder Tim und Steffen Böning.