Pressespiegel: Anke Knopps Kandidaturankündigung fürs Bürgermeisteramt

Quelle: 
Neue Westfälische, Die Glocke, Westfallenblatt, Radio Gütersloh, GT-Info, 07. - 30.01.2015

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Neue Westfälische, Gütersloh, 07.01.2015:

Dreikampf zeichnet sich ab

Die frühere Grünen-Politikerin Dr. Anke Knopp wagt wohl Kandidatur fürs Bürgermeisteramt

VON RAINER HOLZKAMP
Gütersloh. Aus dem Duell wird aller Voraussicht nach ein Dreikampf: Die frühere Grünen-Politikerin Dr. Anke Knopp erwägt, bei der Bürgermeisterwahl am 13. September anzutreten, und zwar als parteilose Kandidatin. Entsprechende NW-Informationen bestätigte die 49-jährige Politikwissenschaftlerin gestern auf Anfrage.

Dr. Anke Knopp (49), hier auf der Tribüne des Ratssaals, will wieder Weichen stellen in der Stadt, „mit einem sehr ernsthaften Programm“. FOTO: RAIMUND VORNBÄUMEN

Knopp bezifferte die Wahrscheinlichkeit einer Kandidatur auf 80 Prozent. Endgültig falle die Entscheidung kommenden Dienstag. Am Abend trifft sich Knopp mit ihrem Unterstützerkreis. Dabei handelt es sich um ihre Mitstreiter der Bürgerinitiative „Demokratie wagen“, die sie in den vergangenen Monaten ermuntert haben, bei der Wahl um die Nachfolge von Maria Unger (SPD) anzutreten. Knopps Konkurrenten wären Stadtbaurat Henning Schulz, unlängst der CDU beigetreten, und SPD-Stadtverbandsvorsitzender Matthias Trepper.

Knopp, seit dem Jahr 2000 Projektmanagerin bei der Bertelsmann-Stiftung, bekleidete lange Zeit zentrale Positionen bei den Gütersloher Grünen. Sie war Sprecherin des Ortsverbandes, Vorsitzende der Ratsfraktion und Verbandsgeschäftsführerin, ehe sie 2012 ihren Parteiaustritt erklärte. Als Hauptgründe nannte sie damals mangelnde Transparenz der städtischen Haushaltspolitik und Enttäuschung über die Arbeit der schwarz-grünen Ratsplattform.

Seither engagiert sich die aktive Internet-Bloggerin bei „Demokratie wagen“. Die Initiative erreichte unter anderem, dass die Stadt vor einigen Jahren das Experiment Bürgerhaushalt startete. Aktuell setzt sich die Gruppe für einen zügigen Ausbau der Breitbandversorgung ein.

„Demokratie wagen“ betrachte sie als Sockel für eine Kandidatur, sagte Knopp. Denn im Wahlkampf komme es auf verlässliche Unterstützung an. Allerdings dürfe das nicht verglichen werden mit dem sonst üblichen Parteiapparat.

Ohne einen solchen Apparat anzutreten, sei überhaupt kein Nachteil, sagte Knopp. Viele Bürger wollten längst nicht mehr von Parteien regiert werden, die ohnehin nicht imstande seien, die immer komplexer werdenden Anforderungen zu erfüllen. Außerdem gingen innovative Ansätze und Ideen oft im Parteienproporz unter. Da werde wertvolles Potenzial verschenkt.

Sie habe sich vorgenommen, das Lebhafte zurückzubringen in die Politik, sagte Knopp und hörte sich dabei nicht so an, als hätte sie noch größere Zweifel an einer Kandidatur. Wenn sie antrete, dann nicht, um nur ein wenig den Wahlkampf der anderen zu stören; vielmehr wolle sie „ein sehr ernsthaftes Programm“ präsentieren.

Dabei stehen Transparenz und Bürgerbeteiligung als Leitmotive oben. Inhaltlich wolle sie sich daneben auf zwei Schwerpunkte konzentrieren: Erstens die Digitalisierung. Hier gehe es um weitaus mehr als lediglich E-Government im Rathaus, das Knopp als Miniatur-Format bezeichnete. Am Wirtschaftsstandort Gütersloh komme es im Besonderen auch auf das Thema Industrie 4.0 an. „Leider scheinen sich die meisten unserer Politiker nicht dafür zu interessieren.“

Zweitens nannte Knopp das Stichwort Bildung: Es gehe nicht an, dass über grundsätzliche Ziele und den Bildungsbericht unter ferner liefen im Ausschuss gesprochen werde. Das Thema werde ihrer Ansicht nach viel zu stiefmütterlich behandelt.

„Außerdem sind wir teilweise noch dem Status der 1950er Jahre.“ Mit der Nutzung von Echtdaten hätte man Schulschließungen längst vorhersehen können, so Knopp, die auch bemängelte, dass für den Schulstandort im Norden weiterhin kein Konzept existiere.

Knopp sagte, ihr liege die Stadt sehr am Herzen. Daher habe sie nie Gelegenheiten genutzt, um ihr Glück in Berlin oder Hamburg zu suchen. Auch dies klang nach eher mehr als 80 Prozent pro Kandidatur.

Ob am Ende noch weitere Bewerber antreten, ist offen. Zaghafte Versuche der kleineren Fraktionen, einen gemeinsamen Kandidaten zu finden, sind gescheitert. Und BfGT-Chef Norbert Morkes benötigt nach eigener Aussage weitere Bedenkzeit.

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Neue Westfälische, Gütersloh, 07.01.2015:

KOMMENTAR

RAINER HOLZKAMP
Die traut sich was. Das ist das erste, was einem zur bevorstehenden Bürgermeisterkandidatur von Dr. Anke Knopp einfällt. Ohne eine Partei und deren Apparat im Rücken anzutreten, das zeugt von Mut. Ein Wesenszug, der Knopp jedoch noch nie fremd war. Bei den Stadtwerken setzte die gelernte Industriekauffrau vor vielen Jahren ihren Job aufs Spiel, als sie einen Verstoß gegen den Datenschutz ans Tageslicht brachte. Bei den Grünen speziell und unter den Kommunalpolitikern generell galt sie stets als unbequem und kantig. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Um das nachzuvollziehen, reicht ein Blick in ihren Internet-Blog. Insofern erwartet die Wähler ein Gegenmodell zu „Mensch Maria“. Und nicht nur das. Auch im Vergleich mit den beiden anderen Kandidaten geht Knopp ihren eigenen, völlig anderen Weg. Denn: Die CDU hätte ihren Bewerber Henning Schulz nie ins Rennen geschickt, wenn der nicht zum Parteieintritt bereit gewesen wäre. Und Matthias Trepper ist mit der SPD so eng verbunden wie die Waschmaschine mit Miele.

Der Kampf um die Spitze im Rathaus avanciert somit auch zur Frage nach dem geeigneten System, der zeitgemäßen Philosophie. Wie viel parteipolitische Unabhängigkeit erwartet der Wähler inzwischen vom Kandidaten? Gibt am Ende doch die Wahl zwischen Schwarz oder Rot den Ausschlag? Wer nach Rietberg blickt, weiß: Überraschungen nicht ausgeschlossen.
rainer.holzkamp@ihr-kommentar.de

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Neue Westfälische, Gütersloh, 07.01.2015:

INFO

Vorschläge bis zum 27. Juli

  • Zusammen mit einem Wahlvorschlag müssen auch Einzelbewerber laut Kommunalwahlordnung ausreichend Unterstützungsunterschriften einreichen.
  • In Gütersloh handelt es sich um 260 Unterschriften von Wahlberechtigten, die hier ihren Wohnsitz haben. Laut Gesetz müssen es mindestens fünf Mal so viele Unterschriften sein wie der jeweilige Rat Mitglieder hat (hier: 52).
  • Die Wahlvorschläge müssen außerdem bis zum 48. Tag vor der Wahl am 13. September im Rathaus vorliegen. Stichtag ist also der 27. Juli.

(raho)

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Radio Gütersloh:

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Neue Westfälische, Gütersloh, 08.01.2015:

Anke Knopps Kandidatur überrascht

CDU und SPD nehmen mögliche neue Konkurrentin um das Bürgermeisteramt "sportlich"

Gütersloh (he). Bis Montag schien sich die Frage, wer nach Maria Unger (SPD) neues Oberhaupt der Stadt Gütersloh werden würde, zwischen zwei Männern zu entscheiden. Dann verkündete die ehemalige Grünen-Politikerin Anke Knopp, dass auch sie mit einer Kandidatur für das Bürgermeisteramt liebäugele - eine Nachricht, die gestern einige Wellen schlug.

"Ich bin überrascht", sagt der Bürgermeisterkandidat der SPD, Matthias Trepper. "Ich wusste nicht, dass sie solche Ambitionen hegt." Persönlich freue er sich auf eine inhaltliche und politische Auseinandersetzung mit Knopp, die er für einen "kritischen Geist" und eine "engagierte Bürgerin" hält. Zudem würde die Kandidatur Knopps den Wahlkampf für den anstehenden Urnengang beleben. "Es ist immer besser und gut für die Demokratie, wenn es mehr Wahlmöglichkeiten gibt", so Trepper.

Auch die CDU reagierte überrascht auf die Ankündigung Knopps, für das Amt der Bürgermeisterin kandidieren zu wollen. Der designierte Kandidat der Union, Baurat Henning Schulz, wollte sich zu der möglichen Konkurrentin vor seiner offiziellen Nominierung durch die Christdemokraten am 21. Januar nicht äußern. Der Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes, Raphael Tigges, gibt sich trotz der möglichen neuen Konkurrenz betont gelassen. "Wir nehmen das sportlich und werden uns mit ihr und ihrem Programm auseinandersetzen." Er kenne Anke Knopp als streitbare Person, die im "vorparlamentarischen Raum sehr aktiv" sei. Genau hier setzt Tigges allerdings auch mit Kritik an der potenziellen Kandidatin an: Er moniert, dass Knopp nicht bereits zur Kommunalwahl für ein Ratsmandat angetreten sei. "Es wäre konsequenter gewesen, wenn sie schon damals Flagge gezeigt hätte."

Mattias Trepper hält Knopps möglichen Antritt für eine "mutige Entscheidung", zumal es für eine Einzelbewerberin eine besonders große Herausforderung darstellt. "Sie hat keine Parteistrukturen hinter sich, die viel organisieren und erledigen", so Trepper. "Und ich weiß nicht, wie stark die Unterstützung durch die Mitglieder von ,Demokratie wagen' sein wird."

Die werden voraussichtlich am kommenden Dienstag, 13. Januar, gemeinsam mit Anke Knopp entscheiden, ob es zu einer Kandidatur kommen wird oder nicht. Entsprechend wollen die politischen Konkurrenten diesen Stichtag erst einmal abwarten. "Und wer weiß", sagt Trepper: "Vielleicht kommt ja noch jemand zum Kandidatenkreis hinzu."

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Die Glocke, Gütersloh, 08.01.2015:

Eine dritte Kandidatin läuft sich warm

Gütersloh (rebo) - Die Bürgermeisterwahl im September könnte noch spannender werden. Dr. Anke Knopp, frühere Grünen-Politikerin, erwägt, als parteilose Kandidatin anzutreten. Endgültig will sich die 49-Jährige am nächsten Dienstag entscheiden.

Archivbild: Dinkels

Dr. Anke Knopp, ehemalige Ratsfrau, engagierte Bürgerin und Bloggerin, erwägt eine Kandidatur.

Die Initiative Demokratie wagen, in der sich Anke Knopp seit 2012 engagiert, habe sie gefragt, ob sie sich eine Kandidatur vorstellen könne, erklärt die Politikwissenschaftlerin, die als Projektmanagerin bei der Bertelsmann Stiftung arbeitet. „Für mich ist es die logische Konsequenz dessen, was ich in den vergangenen Jahren gemacht habe“, sagt Knopp.

Als Mitglied der Grünen war sie unter anderem Sprecherin des Ortsverbands, Vorsitzende der Ratsfraktion und Verbandsgeschäftsführerin. 2012 trat sie aus der Partei aus, weil sie mit der Arbeit der schwarz-grünen Ratsplattform nicht zufrieden war. Zudem kritisierte sie eine mangelnde Transparenz der städtischen Haushaltspolitik.

Als Internet-Bloggerin und Mitglied der Initiative Demokratie wagen setzte sich Anke Knopp auch nach ihrem Parteiaustritt für unterschiedliche Themen, die die Bürger der Stadt betreffen, ein. Die Initiative erreichte zum Beispiel, dass der Versuch eines Bürgerhaushalts in Gütersloh gestartet wurde. Aktuelles Thema der Organisation ist zurzeit der Ausbau der Breitbandversorgung in der Dalkestadt. „Ich bin auch ohne Amt und Mandat politisch aktiv und häufig sehr kritisch“, betont Knopp. Als Kandidatin für das Bürgermeisteramt wolle sie jetzt auch entsprechende Verantwortung übernehmen.

Weil das Amt lebensverändernd sei, habe sie jedoch zunächst den Familienrat einberufen, erklärt Anke Knopp. Von ihrem Lebenspartner und ihrem 19-jährigen Sohn habe sie grünes Licht bekommen. „Mein Sohn hat im vergangenen Jahr Abitur gemacht und sammelt jetzt Erfahrungen in Australien. Er hat sich kürzlich gemeldet und gesagt: ,Das ist gut, mach das.‘“ Durch diese Unterstützung fühle sie sich gestärkt. „Ich möchte als Bürgermeisterin daran mitarbeiten, die Stadt auch strukturell zu verändern. Man darf den Status Quo nicht nur erhalten. Sonst verpasst man den Anschluss.“

Bereits nominiert ist der Bankkaufmann Matthias Trepper für die SPD, und die CDU hat Stadtbaurat Henning Schulz benannt.

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Westfalenblatt, Gütersloh, 08.01.2015:

Querdenkerin Dr. Anke Knopp (49) will Bürgermeisterin Maria Unger beerben

Ohne Parteibuch ins Rathaus

Von Carsten Borgmeier

Gütersloh (WB). Ihren 50. Geburtstag am 1. Juni würde sie am liebsten fernab der Heimat auf einer einsamen Insel feiern – doch das gesetzte Ziel erfordert vollen Einsatz: Dr. Anke Knopp will sich am 13. September in Gütersloh zur Bürgermeisterin wählen lassen.

Dr. Anke Knopp sieht die digitale Breitbandversorgung als zentrale Aufgabe zukünftiger Politik in Gütersloh.
Foto: Carsten Borgmeier

Als Teenager gehörte sie kurzzeitig der christdemokratischen Jungen Union (JU) an, bei den Gütersloher Grünen bekleidete sie als Sprecherin des Ortsverbandes und als Verbandsgeschäftsführerin hervorgehobene Positionen.

»Doch die CDU war mir zu konservativ, zu hierarchisch, zu sehr von Männern dominiert«, blickt die gelernte Industriekauffrau zurück. »Und die Grünen haben schlichtweg ihr Profil verloren«, begründet Dr. Knopp ihren langjährigen Status als Parteilose. Diesen Zustand sieht die Projektmanagerin der Bertelsmann-Stiftung und Mutter eines 19-jährigen Sohnes keinesfalls als Nachteil an. Im Kampf um das Bürgermeisteramt tritt sie jetzt gegen Henning Schulz (CDU) und Matthias Trepper (SPD) an.

Die Nichte von Güterslohs FDP-Urgestein Günther Knopp will im Kampf um den Chefposten im Gütersloher Rathaus mit frischen Konzepten überzeugen, anstatt sich auf einen Parteiapparat zu verlassen. Zu den wesentlichen Punkten ihres Konzeptes für ein moderneres, zukunftsfähiges Gütersloh gehört ihren Aussagen nach der digitale Breitband-Ausbau in ihrer Heimatstadt.

»Dies darf Gütersloh nicht verpennen«, betont die 49-jährige Politikwissenschaftlerin, die sich als streitbare Querdenkerin einen Ruf erarbeitet hat. So vermisst sie beispielsweise in Sachen Konversion der Liegenschaften der britischen Streitkräfte in Gütersloh einen Hinweis darauf, wie solche Flächen künftig digital zu vernetzen seien.

Dr. Knopp ist ferner überzeugt davon, dass Bürger sich wieder stärker für Politik begeistern lassen. Wesentliche Faktoren seien dafür Beteiligung und Transparenz. In dieser Hinsicht hatte sie sich mit ihren Mitstreitern der Gruppe »Demokratie wagen« für den ersten Gütersloher Bürgerhaushalt eingesetzt. Dieser sei dann aber in der Stadtverwaltung zu wenig gepflegt worden, kritisiert Dr. Knopp.

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Radio Gütersloh, 14.01.2015:

Anke Knopp will Bürgermeisterin werden

Bei der Bürgermeisterwahl in Gütersloh geht im September eine dritte Kandidatin ins Rennen. Die ehemalige grüne Ratsfrau Anke Knopp kandidiert als unabhängige Kandidatin und wird dabei von der Initiative „Demokratie wagen“ unterstützt. Da Anke Knopp ohne Parteienunterstützung als Unabhängige antritt, benötigt sie 260 Unterschriften. Die Initiative „Demokratie wagen“ lobt Knopp als Querdenkerin, die sich für Transparenz in Politik und Verwaltung einsetzt. Neben Knopp bewerben sich auch CDU-Stadtbaurat Henning Schulz und der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Matthias Trepper um die Nachfolge von Bürgermeisterin Maria Unger.

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Die Glocke, Gütersloh, 15.01.2015:

Aus dem Zwei- wird ein Dreikampf

Gütersloh (din) - Jetzt sind es drei Kandidaten, die Bürgermeisterin Maria Unger (SPD) bei der Wahl des Stadtoberhaupts beerben wollen. Außer Stadtbaurat Henning Schulz (42, CDU) und dem SPD-Stadtverbandsvorsitzenden Matthias Trepper (46) hat die Politikwissenschaftlerin Dr. Anke Knopp (49) ihre Kandidatur bestätigt.

Bild: Dinkels

Will im Rathaus Verantwortung übernehmen: Die Politikwissenschaftlerin Dr. Anke Knopp hat am Mittwoch ihre Kandidatur für die Wahl des Stadtoberhaupts im September angekündigt.

Die Absicht war in der vergangenen Woche bekannt geworden („Die Glocke“ berichtete). Aber erst, nachdem sie am Dienstag von ihren Mitstreitern der Initiative „Demokratie wagen“ darin bestärkt worden war, legte sich die Gütersloherin am Mittwoch fest. Was die parteilose Kandidatin noch braucht, um am 13. September tatsächlich auf dem Wahlzettel zu erscheinen, sind 260 Unterschriften von Unterstützern ab 16 Jahren mit Wohnsitz in Gütersloh. Bis zum 27. Juli müssen sie der Stadtverwaltung vorliegen.

Die Initiative „Demokratie wagen“ rührt bereits die Werbetrommel und kündigt in einer Mitteilung über die Kandidatur Informationsstände an. Auch sollen Unterschriftenlisten ausgelegt werden.

Knopp hat kommunalpolitische Erfahrung. Als Mitglied der Grünen gehörte sie von 1999 bis 2001 dem Stadtrat an und führte die Fraktion. 2012 trat sie aus Verärgerung über die Arbeit der schwarz-grünen Plattform und eine aus ihrer Sicht mangelnde Transparenz der städtischen Haushaltspolitik aus der Partei aus. Sie engagiert sich in der Initiative „Demokratie wagen“ und begleitet das Geschehen in der Stadt in ihrem Internet-Blog „Blickpunkt aus Gütersloh“. Knopp gilt als Querdenkerin und Streiterin für eine weitgehende Bürgerbeteiligung.

Die Mitgliedschaft in einer Partei reiche als Qualifikation fürs Bürgermeisteramt nicht aus, heißt es in der Mitteilung der Initiative: „Als gelernte Industriekauffrau, promovierte Politikwissenschaftlerin und erfahrene Projektleiterin in Bereichen Kommune und Integration besitzt sie die nötigen Kompetenzen für das Bürgermeisteramt.“ Knopp arbeitet bei der Bertelsmann Stiftung. Von ihrem Partner und ihrem 19-jährigen Sohn hat sie grünes Licht bekommen.

Mit der Zahl der Kandidaten erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit, dass es am 13. September einen spannenden Wahlabend gibt. So könnte es erstmals zwei Wochen später eine Stichwahl geben, wenn im ersten Wahlgang keiner der Bewerber mehr als 50 Prozent der Stimmen bekommt. Die SPD hat den Bankkaufmann Matthias Trepper bereits nominiert. Die CDU will den designierten Kandidaten Henning Schulz am Mittwoch nächster Woche offiziell aufstellen. Weitere Namen sind bisher nicht bekannt. Fragezeichnen stehen hinter einer möglichen Kandidatur des BfGT-Chefs Nobby Morkes (63). Er legt sich noch nicht fest und schließt damit nach außen auch nichts aus. Bei der Bürgermeisterwahl 2009 hatte er immerhin 8,72 Prozent der Stimmen bekommen. Wibke Brems, heute Landtagsabgeordnete und damals Kandidatin der Grünen, kam auf 7,25 Prozent. Von den Grünen gibt es bisher keine Signale.

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Neue Westfälische, Gütersloh, 15.01.2015:

Anke Knopp tritt zur Bürgermeisterwahl an

Jetzt offiziell drei Kandidaten / Initiative "Demokratie wagen!" sichert Politikwissenschaftlerin Unterstützung im Wahlkampf zu

Gütersloh (he). Die Initiative "Demokratie wagen!" hat am Dienstagabend ihr Vorstandsmitglied Anke Knopp zur Kandidatur für das Amt der Bürgermeisterin in der Stadt Gütersloh ermutigt - und die Politikwissenschaftlerin nahm die Herausforderung an. Knopp verkündete nun offiziell, zur Wahl antreten zu wollen. "Ich freue mich sehr und sage Danke für Euer Vertrauen!", so die 49-Jährige nach der Sitzung der Initiative.

FOTO: RAIMUND VORNBÄUMEN

Will erste Bürgerin der Stadt werden: Anke Knopp kandidiert jetzt offiziell für das Amt der Bürgermeisterin.

Anke Knopp tritt damit am 13. September im Kampf um das Bürgermeisteramt gegen zwei Männer an: Den Sozialdemokraten Mattias Trepper und voraussichtlich Henning Schulz (CDU), der allerdings noch kommende Woche von seiner Partei offiziell zum Kandidaten gekürt werden wird. Die einzige weibliche Kandidatin zu sein, ist allerdings nicht das einzige Alleinstellungsmerkmal.

Knopp tritt als Parteilose an und kann im Wahlkampf lediglich auf die Rückendeckung ihrer Initiative bauen. "Wir sehen allein die Mitgliedschaft in einer Partei als nicht als ausreichende Qualifikation für das Bürgermeisteramt an", sagt Jürgen Droop von der Initiative "Demokratie wagen!". Die frühere Grünen-Politikerin setze sich insbesondere für Transparenz in Politik und Verwaltung und für Beteiligung aller Bürger ein. Als gebürtige Gütersloherin kenne sie die Stadt aus vielen Blickwinkeln und habe stets ein Auge und Ohr am Geschehen, worüber sie seit Jahren in ihrem Internet-Blog "Blickpunkt aus Gütersloh" schreibt. "Als gelernte Industriekauffrau, promovierte Wissenschaftlerin und Projektleiterin in Bereichen Kommune und Integration besitzt sie die nötigen Kompetenzen für das Bürgermeisteramt", sagt Droop. "Wir freuen uns sehr über ihre Bereitschaft zur Kandidatur. Sie ist eine echte Alternative für Gütersloh." Damit ihre Kandidatur auch rechtlich gesichert ist und ihr Name auf den Stimmzetteln steht, benötigt Knopp jetzt die Unterstützung in Form von Unterschriften, die ab sofort von der Initiative gesammelt werden. Der Wahlvorschlag wiederum wird von "Demokratie wagen!" gestellt, die darüber hinaus allerdings formal keine Rolle spiele, wie Droop betont.

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GT-INFO, Güterslohs Stadtmagazin, Februar 2015

Bürgermeisterwahl: Es geht um die Stadt nicht um eine Partei

Dr. Anke Knopp im ausführlichen Interview mit GT-INFO (Foto: Wolfgang Sauer)

Die Bürgermeisterwahl im September wird spannend. Zum ersten Mal könnte mit Dr. Anke Knopp eine „parteilose“ für das Amt kandidieren. Die 49-jährige frühere Grünen-Politikerin und Politikwissenschaftlerin hat sich als parteilose Kandidatin beworben. Gegen Matthias Trepper von der SPD und Henning Schulz von der CDU. Ein Novum für Gütersloh. Ist das auch eine Chance?
GT-INFO hat die angehende Kandidatin zu einem Gespräch gebeten.

Frau Dr. Knopp, können Sie die Gründe für ihren Austritt bei den Grünen nochmals zusammenfassen?

Der Mangel an Transparenz der städtischen Haushaltspolitik und die schwarz-grüne Arbeit im Rat haben mich fundamental gestört. Normalerweise bleibt man einer Partei verbunden bis man stirbt. Doch ich habe sehr genau hingeguckt, was da passiert. Ich glaube, man muss das auch artikulieren, wenn man nicht mehr einverstanden ist. Der Schritt fiel schwer, war aber gut überlegt.

Jetzt verfolgen Sie als Internet-Bloggerin ihre Ziele. Welchen Vorteil hat das für Sie?

Die Transparenz. Ich glaube, dass das Internet ein großes Sprachrohr für die Zivilgesellschaft geworden ist, um sich zu unterschiedlichen Themen deutlicher zu Wort zu melden. Die Möglichkeit der Bürger, hier ihre Fragen zu stellen, bedeutet für politische Entscheider, sich deutlicher zu erklären und mehr Verantwortung zu übernehmen. Bisher fand Politik in geschlossenen Räumen statt und wagte sich meistens nur zu Wahlkämpfen auf die Straße. Das heißt, die neuen Medien bieten mir und den anderen neue Möglichkeiten, Demokratie deutlich zu vitalisieren. Das ist mir enorm wichtig.

Können Sie bei der Initiative „Demokratie wagen“ Ihre politischen Ziele besser verfolgen?

Ja, es ist eine lose Zusammenkunft von Menschen, die sich zu bestimmten Themen einbringen möchten. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man hier nicht permanent aktiv sein muss sondern sich dann engagiert, wenn man es für notwendig erachtet. Deshalb gibt es auch keine Hierarchien.

Wir haben auch keinen Sprecher gewählt. Derjenige, der sich zu einem Thema aussagefähig fühlt, macht’s. Einen Vorsitzenden oder Vorstand zu haben, ist altes Denken - und das wollen wir nicht. Wir meinen, dass Kraft, Einfluss und Engagement nur dann entstehen kann, wenn jeder gleichberechtigt mitarbeiten kann.

Was hat Sie dazu bewogen, sich als „Parteilose“ für das Bürgermeisteramt zu bewerben?

Unser aktueller Antrag ist die Breibandversorgung in Gütersloh. Das ist eine so weit reichende, tiefgreifende Veränderung für unsere Stadt. Ein notwendiger Wandel, der bis jetzt verschlafen wurde. Dabei haben wir gemerkt, dass man für die Umsetzung eine handlungsfähige Person braucht, die das Thema vorantreibt. Deshalb haben wir uns zur Teilnahme an der Wahl entschlossen.

Auf welche Unterstützung können Sie – ohne den üblichen Parteiapparat im Rücken - zählen?

Es gibt in unserer Initiative einen harten Kern von zehn Personen bis hin zu weiteren 70, die sich dazugesellen, wenn es um spezielle Themen geht. Sie alle sind politisch aktiv und sagen, wir trauen dir zu, dass du unsere Kandidatin bist. Es ist ein Votum derer, die ähnlich ticken wie ich. Doch ob ich es wirklich werden kann, entscheiden 260 Unterstützer. Das ist ein hochformeller Akt, und er wurde mit der Stadtverwaltung ganz eng abgestimmt. 260 Menschen, die mich als Kandidatin sehen wollen, müssen ein Formblatt unterschreiben und erklären sich damit einverstanden, dass die Stadt Gütersloh jeden Einzelnen auf juristische Rechtmäßigkeit überprüft, dass heißt sie müssen in Gütersloh gemeldet sein und wählen dürfen. Jede dieser Unterschriften ist ein großes Kompliment für mich und ein enormer Vertrauensbeweis. Das ist die eigentliche Legitimation, die ich bekommen kann und sie ist mir deutlich mehr wert als eine Parteibindung.

Bitte erklären Sie in kurzen, knappen Sätzen, was die Bürger bei folgenden Themen von Ihnen erwarten können.

Städtischer Haushalt

Das ist bisher für viele ein Buch mit sieben Siegeln. Ich habe es oft erlebt, dass die Damen und Herren erst in der abschließenden Ratssitzung ihre Haushalte rausgekramt haben und sie keine Ahnung hatten. Wir sehen aber auch, wie hochkomplex ein solcher Haushalt ist. Neu Vorgaben besagen jetzt, dass Politiker Ziele in dem Haushalt formulieren müssen. Das ist für mich ganz wichtig. Denn neben den Defiziten und Ausgaben muss man auch erklären, wohin diese Pläne führen sollen. Als Bürgermeister kann man bewirken, ein Projekt auf langfristige Perspektiven zu durchleuchten.

Das liegt jetzt noch im Argen und muss nachgebessert werden.

Wirtschaft und Finanzen

Wir haben eine Menge Potential. Das wird aber nur so bleiben, wenn wir den Anschluss an das schnelle Netz nicht verpennen. Es ist sowohl für den Mittelstand als auch für die großen Unternehmen wichtig, das Thema schneller und nachhaltig umzusetzen. Bei den Finanzen ist unsere Stadt komfortabel aufgestellt, aber auch das ist abhängig von der Wirtschaftskraft der Unternehmen. Mit dem digitalen Wandel und Flexibilität als wirtschaftliche Grundlage ist Gütersloh weiterhin gut aufgestellt.

Wirtschaftsförderung

Ich glaube, die Wirtschaftsförderung wird sich in Zukunft ganz anders darstellen, denn junge Unternehmer werden völlig anders arbeiten, als wir uns das jetzt vorstellen können. Die Veranstaltungen von pro-Wirtschaft sind sehr gut und progressiv aber noch viel zu wenig. Zurzeit reden alle von dem

Flächenverbrauch, ich frage mich aber, ob wir künftig noch so produzieren wie bisher und die Flächen dann noch gebraucht werden. Ich würde mir auch wünschen, häufiger über den Tellerrand zu schauen und nachzufragen, was die Unternehmen von dem Standort Gütersloh wegzieht.

Innerstädtische Situation

Mit Blick auf die Einzelhändler, die von der Digitalisierung betroffen sind, habe ich immer gesagt: Ich kann keine Innenstadtentwicklung machen, ohne das Thema zu diskutieren. Die Digitalisierung und das dadurch geänderte Kaufverhalten werden sich nicht zurückdrehen lassen. Man muss überlegen wie und nicht ob man den digitalen Wandel auch in Bezug auf die Innenstadtentwicklung in den Griff bekommt. Die Innenstadt wird wahrscheinlich in Zukunft nicht mehr der Ort sein, wo man nur einkauft. Es geht also darum, hier Lebensqualität zu etablieren. Ich kann keine Stadtentwicklung planen, in der nur Menschen mit einem hohen Einkommen leben können. Ich muss also sehen, dass eine Innenstadt zentral und belebt bleibt und eine gute Mischung von Einkommens- und Bildungsklassen behält und ich nicht eine schleichende Gentrifizierung etabliere.

Umwelt

Wir haben kein greifendes Mobilitätskonzept. Anstatt die Bushaltestellen zu thematisieren, würde ich mir das Buskonzept genauer anschauen, um die Fahrgastzahlen zu erhöhen. Auch ist mir das Innenstadtklima sehr wichtig. Dazu gehören die innerstädtischen Begrünungen, die ein Lungenvolumen an Frischluft bedeuten. Für mich ist es sehr wichtig, viele Grünflächen zu belassen und in dem Zusammenhang ein großes Lob an Herrn Winkler und das Grünflächenamt. Völlig unaufgeregt macht er einen guten Job

Jugend und Bildung

Wir haben nur eine Jugend und für mich ist hier die Steuerung der Bildung deutlich unterbelichtet. Wäre ich Bürgermeisterin, gäbe es jedes Jahr einen Bildungsgipfel, auf dem ganz klar miteinander konferiert wird, wie bei uns Bildungslandschaft auszusehen hat und wie sie sich weiterentwickelt. Mit mir gäbe es auch mindestens alle zwei Jahre einen Bildungsbericht, der die vielen Daten miteinander verzahnt und nicht nur auflistet. Ich glaube, unsere Schulpolitik muss deutlich mehr gesteuert werden, und wir müssen deutlich mehr Farbe bekennen, was wir hier möchten. Auch bei der Qualität der Kitas kann man noch eine ordentliche Schüppe drauf legen

Senioren

Der Seniorenrat ist sehr engagiert, das gefällt mir, aber wir leben nicht nur unter seniorischen Gesichtspunkten, sondern für mich steht das Gemeinwohl an erster Stelle. Dafür muss man auch vielleicht den Generationenvertrag nochmals diskutieren. Wir werden zwar deutlich älter, aber das heißt nicht, dass wir unsere Politik komplett an Senioren ausrichten. Der Brückenschlag von alt und jung müsste neu belebt werden.

Integration

Willkommens- und Anerkennungskultur dürfen nicht Worthülsen bleiben, sondern müssen mit Leben gefüllt werden. Mir ist es enorm wichtig, Kindern mit Migrationshintergrund Perspektiven zu bieten. Dazu gehören Sprachförderung und die Muttersprachlichkeit

Ausländerfeindlichkeit

Wir haben im Grundgesetz die Religionsfreiheit verankert und daran ist nicht zu rütteln. Jeder darf hier seine Religion ausüben. Um sich gegenseitig besser zu verstehen und kennenzulernen, sollten wir mehr Orte und Gelegenheiten schaffen, wo sich die Menschen verschiedener Religionen begegnen können. Ich glaube, es liegt nicht an der Religion, wenn vermeintliche Spinner glauben, sie wären durch den Islam dazu berufen, Menschen zu töten. Auch die muslimischen Mitbürger weisen darauf hin, dass man sich dabei nicht auf den Koran berufen kann. Ich glaube, die Ursache liegt eher in der sozialen Segregation und Verweigerung der Chancen. Das heißt, die nichtrealisierte Teilhabe ist der Grund, warum so viele Menschen sich abgespalten fühlen. Aber das Thema ist sehr vielschichtig und nicht so ganz einfach zu beantworten.

Was läuft gut in Gütersloh?

Die Menschen leben gerne hier. Es ist oft unaufgeregt. Wir haben sehr viele großartige Perlen, die aus kleinen Ansätzen entstanden. Es gibt ein hohes, quirliges Potential an Menschen, die sich für die Stadt engagieren. Dadurch wird das Zusammenleben bereichert und die kulturelle Vielfalt macht das Leben hier sehr charmant. Das läuft gut

Wie sollte sich Gütersloh Ihrer Meinung nach entwickeln und in 20 Jahren stehen?

Mein Ziel wäre schon, an das Format einer Smart-City heranzukommen. Dass man Ressourcen und Technologien zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsqualität schafft. Dass man wandlungsfähig bleibt und offen. Nicht der Starke überlebt, sondern der Wandlungsfähige.

Welchen Vorteil hat Ihre Kandidatur für den Bürger und welche Chancen rechnen Sie sich aus, die Wahl zu gewinnen?

Die bestimme nicht ich, sondern die Bürger. Sie haben zum ersten Mal die Chance, eine unabhängige Kandidatin zu wählen. Ich wäre keine Teilmenge einer Partei, sondern deutlich unabhängig. Das ist ein großer Vorteil, denn ich kann nach Sachlage und gemeinwohlorientiert arbeiten. Denn nur weil ein guter Antrag von den Grünen oder der CDU kommt, ist er nicht schlecht. Es ist ja das Problem, das häufig im Rat herrscht, dass man oft aus Parteiproporz dem nicht zustimmen kann. Diese Hoheit möchte ich haben: unabhängig auf einen interessanten Aspekt einzugehen. Natürlich müssen politische Mehrheiten diese Entscheidungen treffen aber ich würde dazu anhalten an den Aspekten zu arbeiten und sich mit dem Geplänkel im Hintergrund zu halten, denn es geht um die Stadt und nicht um eine Partei. Und nun ja, wenn ich was mache, dann mache ich das auch immer mit der Option, zu gewinnen.

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GT-INFO, Güterslohs Stadtmagazin, Februar 2015

Das Monatszeugnis

Die GT-INFO-Noten für gute und schlechte lokale Leistungen

Kandidatenkür: Note "gut"

So allmählich komplettiert sich das Kandidatenfeld zu den Bürgermeisterwahlen im September 2015. Nachdem Matthias Trepper (SPD), Henning Schulz (CDU) und Dr. Anke Knopp (parteilos) ihre Bereitschaft bekundet haben, für das höchste Amt in der Stadt Gütersloh zur Wahl im September anzutreten, zeichnet sich eine nicht für möglich gehaltene spannendere Auseinandersetzung zwischen den beiden Kandidaten und der Bewerberin ab Dabei spielt es eigentlich schon keine Rolle mehr, ob auch Norbert Morkes (BfGt) seinen „Hut“ in den Ring wirft – oder nicht. Der bevorstehende Wahlkampf verspricht, interessant zu werden. Auf der einen Seite der
verwaltungserfahrene Experte Henning Schulz von den Christdemokraten gegen Matthias Trepper, den Vorsitzenden der Sozialdemokraten.
Charmeoffensive und Fachkompetenz hier – sozialdemokratischer „Stallgeruch“ und Vereinsmeierei dort. Eintönig und öde wäre eine solche Auseinandersetzung um die „Macht“ im Rathaus, wenn da nicht Anke Knopp ihren Anspruch anmelden würde. Kompetent durch ihre Arbeit in der Bertelsmann Stiftung, fordernd, hinterfragend und damit für einige Zeitgenossen unbequem, ist auch die ehemalige Grünen-Sprecherin eine geeignete Kandidatin (und sicherlich nicht die schlechteste) auf den Bürgermeisterstuhl der 97.000 Einwohner zählenden Stadt. Vielleicht können sich die übrigen im Rat vertretenden Parteien und Vereine dazu durchringen, Dr. Anke Knopp zu unterstützen. Das wäre dann sicherlich ein Signal und schon die „halbe“ Miete. Vorausgesetzt, es interessieren sich überhaupt Wahlberechtigte für die Kommunalwahlen.