Medienakademie als Teil der Weberei
Gut 30 Seiten umfasst das Konzept von Matthias Kirchhoff (50), Carsten Huhn (35) und Ben Hensdiek (28), das sie bei der Stadt für die Übernahme der Weberei eingereicht haben. Es trägt den Titel „Weberei. Bürger. Kultur. Medien.“ Eine Medienakademie spielt darin eine Rolle. „Nach 30 Jahren ist es an der Zeit, die Weberei zukunftsorientiert auszurichten“, sagte Kirchhoff, Chef des Internet-Senders Gütersloh-TV, am Freitag vor der Presse. Seine beiden Kompagnons betreiben die Konzert-Agentur GTown-Musik OWL. Sie teilen sich ein Büro über dem Bankery an der Kökerstraße.
Eine „jahrelange Verbundenheit zur Weberei“ habe sie dazu bewogen, sich zur bewerben, heißt es im Konzept. Für die Gastronomie konnten sie Kaya Dursun gewinnen, der in Verl das Café Olé und das Steakhaus El Toro betreibt. Für den Betrieb wollen die Partner eine gemeinnützige GmbH gründen, in der sie als Geschäftsführer auftreten. Als beratendes Gremium soll ein Beirat installiert werden mit dem Architekten Walter Hauer, der die Weberei vor 30 Jahren mit ins Leben gerufen hat, mit Heino Nollmann, Gründer der Medienfabrik, und Martin Schildmacher, Vorstand der Firma Modus Consult und zweiter Vorsitzender der Kulturgemeinschaft Dreieckspatz.
Außerdem ist vorgesehen, dass die WRG Audit GmbH als unabhängiges Büro regelmäßig die Finanzen überprüft. Die Gesellschaft zeichnet für alle Bereiche der Weberei von der Gastronomie bis zu den Veranstaltungen verantwortlich. Auf der Gastronomie liegt ein Hauptaugenmerk. Unter professioneller Leitung sollen der Service, die Atmosphäre und das Angebot verbessert werden. Geplant ist die Einführung eines Kassen- und Warenwirtschaftssystems. Neu ist die Medienakademie, mit der junge Menschen aus allen Bildungsschichten ins Haus gelockt werden sollen. So ist ein Weberei-TV geplant. Wie bei einem offenen Kanal sollen Kinder, Jugendliche und Erwachsene Filme selbst produzieren. Außerdem ist ein monatlich erscheinendes Kulturmagazin vorgesehen, das über die Weberei, aber auch über Kulturtermine Dritter informieren soll.
Das Kultur- und Veranstaltungsprogramm, darunter auch das Format Jugendkulturring, soll systematisch ausgebaut werden. Das Bildungswerk, offenes Theater und Coworking-Arbeitsplätze sind Teil des vielschichtigen Konzepts. Unterstützt werden sollen alle Angebote von einem Freundeskreis, in dem auch der bisherige Förderverein aufgehen könnte. „Der Vorstand trägt das Konzept mit“, sagte der Vorsitzende Wolfgang Hein, der wie Jan-Erik Weinekötter, Geschäftsführer von Gütersloh Marketing, am Pressegespräch teilnahm.