Hundezählen bringt Geld
Gütersloh. Knapp 3.000 Menschen weniger als erwartet leben in Gütersloh - das war das Ergebnis der jüngsten Volkszählung. Für die Stadt bedeutet dies 200.000 bis 300.000 Euro weniger Schlüsselzuweisungen. Etwas ausgeglichen wird dies durch künftig um 70.000 bis 80.000 Euro höhere Einnahmen bei der Hundesteuer. Schließlich leben in Gütersloh fast 1.100 Hunde mehr als zuvor gemeldet. Das ergab die von der Stadt beauftragte Hundezählung.
Vor Zählbeginn gab es in Gütersloh rund 4.350 Hundehalter. "Derzeit liegen bei wir 1.073 mehr angemeldeten Hunden. Am Ende könnten es 1.100 werden", sagte Norbert Monscheidt, Leiter des Fachbereichs Finanzen. "Damit sind wir zufrieden, unsere Erwartungen sind bestens erfüllt worden." Monscheidt hatte vor Beginn der Zählung mit zusätzlichen Einnahmen aus der Hundesteuer von 50.000 Euro auf dann insgesamt 400.000 Euro im Jahr kalkuliert.
Der Ansatz für die Erwartungen resultierte dabei aus den in anderen Kommunen gemachten Erfahrungen. "Für uns war das absolutes Neuland", sagte Monscheidt. Die Zählung bringt der Stadt aber nicht nur mehr Geld. "Wir haben jetzt vor allem mehr Steuergerechtigkeit", sagte Monscheidt. Wer seinen Hund nicht anmelde, sei ein Steuersünder. In Gütersloh sind für den ersten Hund 70 Euro an Steuern zu zahlen. Bei zwei Tieren sind jeweils 90 Euro fällig, ab drei Hunden sind es jeweils 110 Euro. Die Besitzer eines Kampfhundes sind mit 540 Euro dabei. Von Anfang September bis Mitte Dezember vergangenen Jahres waren in der Stadt rund 20 Hundezähler des Unternehmens Kommstat aus Geeste-Dalum im Emsland unterwegs. Kurt Letzel, der die Zählung für Kommstat koordiniert hat, war zuvor davon "überzeugt, dass wir insgesamt auf über 1.000 Hunde kommen". Nach den ersten vier Zählwochen waren für rund 400 Hunde die Anmeldeformulare im Rathaus eingegangen.
Nach dem Ende der Zahlung war diese Zahl bereits auf 700 angewachsen. Wann sich die Kosten für die Zählung amortisierten, sagte Monscheidt nicht. Mit Kommstat sei vereinbart, die Kosten aus Wettbewerbsgründen nicht öffentlich zu nennen. "Wir holen diese aber wieder rein", so Monscheidt. Schließlich gebe es die Mehreinnahmen nicht nur einmalig, sondern in gleichem Maße oder ähnlich auch in den Folgejahren. Die Aufarbeitung der Zählung ist dabei aufwendig und langwierig. Noch immer gingen bei der Stadt täglich Anmeldungen ein und auch der Schriftverkehr mit Hundehaltern innerhalb des Anhörungsverfahrens liefe noch weiter, sagte Monscheidt: "Das Ganze ist noch nicht 100-prozentig abgeschlossen." Die Liste der Hundezähler werde wohl in zwei Wochen abschließend ausgewertet sein. Daher könnten sich weitere Anhörungsverfahren anschließen.
Im einfachsten Fall wurde ein bei der Zählung eingeworfenes Anmeldeformular ausgefüllt an die Stadt zurückgeschickt. In manchen Fällen waren die Hunde woanders gemeldet. Zum Teil mussten Haushalte mit vermuteter Hundehaltung auch nachkontrolliert werden. Bisher hätten die Leute anerkannt, dass sie ihre Hunde anmelden und dafür Steuern bezahlen müssen, sagte Norbert Monscheidt. "Eine Klage liegt uns bisher nicht vor." Bürger-Vorschlag
- Der Vorschlag für die Hundezählung war einer von vielen im Bürgerhaushalt 2011. 280 Bürger hatten sich an dem Votum über diesen Vorschlag beteiligt: 227 davon stimmten pro Hundezählung, 43 dagegen, zehn Teilnehmer votierten neutral.
- Der Finanzausschuss des Gütersloher Stadtrats hatte die Durchführung am 22. März 2011 beschlossen. (hko)
Kommentare
Berndt Pfeifer (nicht überprüft)
21. Juni 2013 - 14:54
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Dann können ja jetzt nach 5
Dann können ja jetzt nach 5 Jahren der Versprechung endlich die Hundekacketüten in der Stadt aufgestellt werden. Oder?