Das grosse Schweigen - Ein Kommentar zur Weberei

  • 9 June 2013
  • admin

Demokratie wagen ist erstaunt:

Die Weberei als traditionelles sozio-kulturelles Bürgerzentrum in Gütersloh steht einmal mehr vor einer ungewissen Zukunft. Die beantragten Zuschüsse von +100.000 Euro um am Ende bei insgesamt 263.000 Euro Zuschuss zu landen, werden vom Kulturausschuss nicht bewilligt. (Siehe dazu die Presseberichte, die auf dieser Seite verlinkt sind.) Einst war die Weberei von der Bürgerschaft erstritten worden. Ein Glücksfall für die Stadt. Die Underground-, Alternativ- und Jugendkultur hatte ihren Raum gefunden.

 

Fünf Fraktionen entscheiden

Fünf Fraktionen (CDU, Grüne, FDP, BfGT und UWG) hatten das Aus für die Pari Sozial im Kulturausschuss Mai 2013 beschlossen – und damit auch eine mögliche Komplettschließung zum 1.1.2014:

  • Der Antrag der Fraktionen findet sich (hoppla man hat online dazu gelernt!!) auf der Seite der CDU: http://www.cdu-guetersloh.de/index.php?ka=1&ska=1&idn=624
    Zu beachten ist folgender Passus: „Ebenso setzen sich die vier Fraktionen für eine stärkere Bürgerbeteiligung, z. B. in der Form eines Vereins oder einer Genossenschaft ein.„
  • Die Bündnis-Grünen schreiben: Die Weberei als Soziokulturelles Zentrum in Gütersloh liegt uns am Herzen wir wünschen uns für die Mitarbeiter Planungssicherheit in Bezug auf ihre Arbeitsplätze. Wir setzen uns für ein neues Vertragsverhältnis ein, wobei wir einen lokalen Träger bevorzugen, der die Weberei direkt vor Ort führt. Wir werden die Verwaltung daher beauftragen, aktiv einen neuen Träger, vorzugsweise aus dem Kreise interessierter Bürger, Vereine und Institutionen aus Gütersloh zu suchen, um einen Weiterbetrieb der Weberei nach dem 31.12.2013 vorzubereiten bzw. zu ermöglichen. http://gruene-guetersloh.de/2013/05/28/kulturausschuss-weberei-antrag-ge...
  • Die UWG schreibt rein überhaupt nichts dazu auf ihrer Seite.
  • Die FDP stellt ein RadioInterview mit Florian Schulte-Fischedick (FDP) auf ihre Seite. Im Zentrum steht die Kritik am Träger Pari-Sozial wegen fehlender solider Zahlen der Finanzierung sowie ein nebulös gebliebenes Betreiberkonzept. Mehr findet sich hier: http://www.fdp-gt.de/Gemeinsamer-Antrag-zur-Weberei/41823c75911i1p5308/i...
  • Die BfGT stellt den Antrag sowie alle Presseartikel auf ihre Infoseite. Und bezieht die Position, sie plädiere dafür, das Gütersloher Bürger die Weberei übernehmen. http://www.bfgt.de/

Was damals mit Protest und einer offenen Streitkultur begann ist in einem verschwiegenen Clübchen Entscheider versandet: Alle reden von Beteiligung, BÜRGERbeteiligung – aber keiner stellt sich dieser.

Und was ist mit der Opposition? Wo bleibt die Stimme der SPD, der Linken? Die SPD fordert: „Wir als Politik sind jetzt gefordert für den Betrieb der Weberei eine tragfähige Basis zu schaffen.“

Die Linke schreibt nichts auf ihrer Seite.

Gegenstrategie? Alternativen? Auch hier: Engagement bitte, trotz der Fünf Weberei-Schließer. Nach der ersten Welle der politischen Verkündung (Streichung der beantragten Zuschüsse) – folgt:

  • Die Ausschussmitglieder schweigen.
  • Die Politiker schweigen.
  • Die Parteien schweigen.
  • Die Pari Sozial schweigt.
  • Der Förderverein Weberei schweigt
  • . Der potenzielle Betreiber schweigt.
  • Die potenziellen Gegenbewerber schweigen.
  • Die Bürgerschaft schweigt.
  • Die Jugend schweigt – auch das Jugendparlament.
  • Die Verwaltung schweigt.

Wenn der Impuls aus der Bürgerschaft kommen soll – braucht es Informationen. Braucht es Konzepte: Was ist denn gewünscht? Welche Kriterien sind Maßstab für einen weiteren Betrieb? Soll es eine Stiftung werden?

  • Soll Matthias Markstedt die Weberei übernehmen?
  • Soll GtownMusik die Weberei übernehmen?
  • Finden sich noch andere Kandidaten?
  • Wie sieht künftig die Finanzierung aus?

Fragen über Fragen.....

Hierzu fehlt die öffentliche Diskussion. Und die müsste anberaumt werden. Sonst fallen die Entscheidungen am Ende hinter verschlossener Tür. Einer muss den Anfang machen. Jetzt!

 

Demokratie wagen schlägt vor: Ladet gemeinsam ein!