Stadtjubiläum 2025: Versprechen für Güterslohs Klimaneutralität bis 2035
Das Netzwerk Klimawoche Gütersloh stellt einen Antrag zur Treibhausgasneutralität für Gütersloh anlässlich des Stadtjubiläums 2025. Er wird von einer Reihe von Initiativen und Organisationen aus der Stadtgesellschaft getragen, auch von Demokratie wagen!
Hier der Antragstext:
Gütersloh im Mai 2023
Bürgerantrag gemäß § 24 der Gemeindeordnung NRW an den Rat der Stadt Gütersloh
Wir, die Unterzeichner, beantragen, dass die Stadt Gütersloh anlässlich des Stadtjubiläums 2025 das Versprechen abgibt, alles in ihrer Macht stehende zu tun, um innerhalb der nächsten 10 Jahre Treibhausgasneutralität für ihre Bürgerinnen und Bürger, ihre Gewerbetreibenden und alle kommunalen und staatlichen Einrichtungen zu erreichen.
Der Begriff „Treibhausgasneutralität“ bezieht sich auf die Definition, wie sie im Klimaschutzgesetz der Bundesregierung vom Juni 2021 getroffen wurde. Jedoch soll dieses Ziel für das Gebiet der Stadt Gütersloh bereits 2035 erreicht werden, wohl wissend, dass das CO2-Budget zur Einhaltung des 1,5°C-Ziels aktuell schon in 6,4 Jahren verbraucht sein wird.
Begründung:
Im Jahr 2025 feiert Gütersloh 200 Jahre Stadtrechte. In dieser Zeit hat sich Gütersloh vom einstigen kleinen Dorf zur Großstadt entwickelt. Dies bedeutet eine Entwicklung von bäuerlichen und handwerklichen Gesellschaftsstrukturen hin zu großindustriellen Strukturen zusammen mit dem Aufbau einer Verkehrsinfrastruktur heutiger Prägung. Die Errichtung der Köln/Mindener Eisenbahn in Gütersloh brachte eine kurze Verbindung zu den Kohlezechen des Ruhrgebietes. So wurde der Betrieb von Dampfmaschinen für die ortsansässigen Webereien und andere Industriebetriebe möglich. Ein Gaswerk wurde gebaut, wo durch Verbrennung von Kohle ein weiterer fossiler Energieträger zur Nutzung vor Ort produziert wurde. Der kohlebetriebene Eisenbahnverkehr wurde intensiviert und ausgebaut und erst später durch andere Antriebsarten ersetzt. Die Beheizung vieler Gebäude wurde zunächst auf Kohle umgestellt, später dann auf andere fossile Brennstoffe. Die Bevölkerungszahl wuchs rasant. Die Luftqualität in der Stadt und das Stadtklima verschlechterten sich zusehends, vorangetrieben auch durch weitere Industrieansiedlungen, später durch zunehmenden Autoverkehr und den militärischen Flugbetrieb.
Diese grobe Beschreibung macht klar, dass in Punkto CO2-Bilanz die Stadt Gütersloh immer schon zu Lasten zukünftiger Generationen gelebt hat. Die weltweite Klimakrise zwingt nun auch Gütersloh zum Gegensteuern. Der Blick zurück muss uns den Weg zum Handeln für die Zukunft zeigen. Für uns, Aktive des Bündnisses und Netzwerks „Klimawoche Gütersloh“, ist das Stadtjubiläum der Anlass, um Besserung zu geloben, seitens der Stadtgesellschaft und ihrer Vertretungen. Die Versäumnisse der letzten 200 Jahre sind Grund genug, die Bemühungen der Stadt so zu forcieren, dass Treibhausgasneutralität schon 2035 erreicht wird, also 10 Jahre früher als die gesetzliche Vorgabe für die Bundesrepublik als Ganzes.
Versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen!
Mitglieder des Bündnisses Klimawoche Gütersloh
Unterstützer des Bürgerantrags:
Die Glocke, 20.05.23:
Radio Gütersloh, 20.05.23:
Neue Westfälische, 18.05.23:
Die Glocke, 04.08.2023:
Neue Westfälische, 11.08.23: