Hört auf!
Hört auf damit, das Amt des Bürgermeisters zu beschädigen! Hört auf damit, die Institution Verwaltung zu beschädigen!
Seit geraumer Zeit reißen sie nicht ab, die Nachrichten, wie schlecht die Stadt regiert und verwaltet wird. Bürgermeister und Verwaltungsspitze geben ein desolates Bild ab.
Der Bürgermeister sieht sich massiven Anfeindungen gegenüber, sowohl von seiner eigenen Verwaltungscrew als auch der politischen Parteien im Rat. Die Ersten attestieren seine Führungsunfähigkeit, schreiben ihm einen Brief und stellen in Aussicht, jemand könne ihm zur Seite stehen, um Leitungsfähigkeit einzuüben. Die Zweiten untermauern seine Unfähigkeit der Amtsführung durch unterstreichen, er könne lediglich für „Spaß“ sorgen, also DJs in die Stadt beordern oder in eigener Sache Ritterturniere bereichern.
Zeitgleich blamieren sich die Dezernenten mit Misswirtschaft: Kultur vermag die Stadt nicht positiv zu beschreiben. Der Sozialdezernent lässt jahrzehntelang einen Mann die Kitas auf seltsame Linie bürsten ohne den Beschwerden gewissenhaft nachzugehen. Der Stadtbaurätin wird immer wieder Inkompetenz vorgeworfen, doch sie überlegt, ob sie weiter antritt. Der neue Kämmerer findet eine desolate Haushaltssituation vor, macht aber keine Lösungsvorschläge. Politik befeuert diese Prozesse oder lässt sie laufen. Zukunft und Verantwortung für die Bürgerschaft sind offensichtlich von der Trias Verwaltung, Politik und Bürgermeister auf Eis gelegt.
Wir sind kein Dorf mehr. Wir brauchen eine fähige Verwaltung und eine Leitung, die über der Misswirtschaft steht und eine Gestaltung an Zukunft ermöglicht, in der die notwendige Transformation in die nächste Ebene gelingen kann. Zum Wohle aller in der Stadt. Auf der Basis von Kompetenz, Respekt, Toleranz, Beteiligung, Transparenz. Ein „Weiter so“ ist eine große Gefahr für die Demokratie, wenn Rechte mit einfachen Antworten den Missmut der Bevölkerung für ihre rechte Politik ausnutzen. Lasst uns dem Spektakel nicht bis 2025 tatenlos zuschauen. Protest ist angebracht: Hört auf, euch mit euch selbst zu beschäftigen, im Kleinklein zu zerlegen. Macht eure Arbeit und zeigt, wie Problemlösung in einer tragfähigen Demokratie gelingt. Arbeit gibt es zuhauf: Klimaanpassung, Demografie, Bildung, Nachhaltigkeit, Wahrung der Reputation des Rathauses.
Dr. Anke Knopp