Bürgerräte zum Thema Klima
Ausgerechnet während der von 35 Gütersloher Initiativen durchgeführten Klimawoche ist ein bizarrer Streit um die Form eines Bürgerrates für Gütersloh entstanden, weil der Bürgermeister dafür ein Modell vorschlägt, das die Urteilsfähigkeit unserer Bürgerinnen und Bürger in Zweifel zieht. Ergebnisse des Bürgerrates sollen demnach erst „aufbereitet“ werden, bevor sie dem Stadtrat zur Beratung vorgelegt werden. Notwendig wäre dagegen endlich eine Entscheidung über das Thema des Bürgerrates und der Dialog unverfälscht auf Augenhöhe.
Zum Ende der Klimawoche ist nun das Ergebnis des nationalen „Bürgerrat Klima“ bekannt geworden, in dem erfreulicher Weise auch Vorschläge zum Handeln auf kommunaler Ebene gemacht werden, z.B.:
„Jede Kommune muss bis 2023 unter Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger einen Plan zur Umsetzung der kommunalen Klimaneutralität im Energiesektor bis 2030 entwickeln“. Genau dieses Thema hatte die Initiative Demokratie wagen bereits 2020 für den Gütersloher Bürgerrat vorgeschlagen.
Der nationale Bürgerrat fordert also, dass das 1,5°-Ziel des Pariser Klimaabkommens allerhöchste Priorität haben muss und dass alle Kommunen in Deutschland unverzüglich innerhalb der nächsten zwei Jahre Konzepte zum Handeln vorlegen sollen. Genau das entspricht dem Motto unserer Klimawoche „vom Wissen ins Handeln kommen“.
Die Klimawoche und auch die bereits durchgeführten Bürgerräte zum Thema Klima haben gezeigt, dass viele Bürgerinnen und Bürger viel weiter in der Einsicht für die Notwendigkeit zum Handeln sind, als es unsere Politik und Verwaltungen zu sein scheinen. Die Erkenntnis lautet: Fangt endlich an mit den erforderlichen Maßnahmen gegen die Klimakrise. Die Bürgerinnen und Bürger ziehen mit. Viele Initiativen und Verbände stehen dafür bereit mit ihrer Expertise und ihrem Engagement.